Nebenkostenabrechnung verstehen & prüfen

🧾 Nebenkostenabrechnung verstehen & prüfen: Schritt für Schritt

Als Mieter solltest Du Deine Nebenkostenabrechnung jedes Jahr genau prüfen. Viele Abrechnungen enthalten Fehler – oft zum Nachteil der Mieter. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 90 % der Abrechnungen Fehler enthalten – mit einem durchschnittlichen Überzahlungsbetrag von mehr als 300€ jährlich pro Haushalt.

 

Schritt 1: Fristen prüfen ✅

  • Dein Vermieter muss die Abrechnung spätestens zwölf Monate nach Ende des Abrechnungszeitraums zustellen (§ 556 Abs. 3 BGB).

  • Erfolgt die Zusendung zu spät, sind eventuelle Nachforderungen rechtlich nicht mehr gültig.

Schritt 2: Abrechnungszeitraum & andere Formalia

  • Der Zeitraum muss maximal 12 Monate umfassen – kein abweichendes Datum ohne besondere Vereinbarung.

  • Deine Abrechnung muss vollständig, klar gegliedert und mit Deinem Namen, Adresse, Zeitraum, Kostenaufstellung, Zählerständen und Verteilerschlüssel versehen sein. Bei unvollständigen Angaben besteht Prüfungsbedarf.

 

🔥 Heiz- und Warmwasserkosten im Fokus

Verbrauchsabhängige Verteilung

  • Laut Heizkostenverordnung müssen zwischen 50 % und 70 % der Heizkosten verbrauchsabhängig abgerechnet werden – der Rest nach Fläche.

  • Änderungen des Verteilerschlüssels dürfen nur zu Beginn einer neuen Abrechnungsperiode und mit Vorabinformation erfolgen.

Zählerpflicht & Gerätepflicht

  • In Wohnhäusern mit mehr als zwei Einheiten ist eine verbrauchsabhängige Abrechnung gesetzlich vorgeschrieben (§ HeizkostenV). Alte Zähler müssen bis 2026 auf fernablesbare Geräte umgestellt werden (§ 5 HeizkostenV).

Warmwasserkosten korrekt ausweisen

  • In der Abrechnung müssen die Warmwasserkosten gesondert ausgewiesen sein – idealerweise mit Wärmemengenzähler oder sonst mit erlaubter Berechnungsformel. Hat keine Messung stattgefunden, dürfen höchstens pauschal 18 % angesetzt werden.

Unzulässige Posten erkennen

  • Nur bestimmte Kostenarten dürfen umgelegt werden (z.B. Brennstoff, Wartung, Messgeräte, Schornsteinfeger). Versicherung, Verwaltungskosten oder Reparaturen zählen nicht dazu und sind unzulässig.

 

🔍 Typische Fehler und was Du dagegen tun kannst

  • Falsche Wohnfläche – Berechne nach, insbesondere bei Dachschrägen. Flächen unter 1 m zählen gar nicht, zwischen 1–2 m nur zur Hälfte.

  • Leerstand falsch einberechnet – Leer stehende Wohnungen dürfen nicht anteilig auf Mieter umgelegt werden.

  • Verteilerschlüssel geändert ohne Info – Prüfe, ob der Schlüssel dem Vorjahr entspricht oder ob Du informiert wurdest.

  • CO₂-Kosten fehlen oder falsch – Seit 2024 müssen Vermieter ihren Anteil am CO₂-Preis tragen. Deine Abrechnung muss das korrekt ausweisen. Diese Erstattung kannst du ganz einfach bei CO2-Cashback.de geltend machen.

 

🧠 Wann lohnt sich Widerspruch?

Wenn Du Fehler entdeckst – z. B. unzulässige Kosten, falscher Zeitraum, fehlende Angaben, Verteilungsfehler – widerspreche schriftlich binnen eines Jahres nach Zustellung (§ 556 Abs. 3 Satz 5 BGB). Lass Dir Einsicht in Belege wie Zählerstände oder Wartungsverträge geben – Du hast das Recht dazu.

 

📊 Checkliste: Prüfliste für Deine Abrechnung

Prüfpunkte Warum wichtig
Zustellung innerhalb 12 Monate Sonst keine Nachforderung
Vollständige, lesbare Abrechnung Grundlage von Prüfung
Abrechnungszeitraum korrekt Maximal 12 Monate
Richtige Wohnfläche & Leerstände Verteilung muss stimmen
Verteilerschlüssel ≥ 50 % Verbrauch Gesetzlich vorgeschrieben
Warmwasser korrekt ausgewiesen Keinerlei pauschale Fehler
CO₂-Kosten separat & korrekt Anspruch auf Rückerstattung
Nur umlegbare Kosten enthalten keine Verwaltungskosten

🌱 Warum es sich lohnt: Geld sparen & CO₂ entlasten

  • Mieter zahlen jährlich durchschnittlich bis zu 300€ und mehr zu viel bei fehlerhaften Abrechnungen.

  • Du kannst nicht nur Geld zurückbekommen – sondern auch CO₂-Kostenwirksamkeit prüfen.

 

👉 Außerdem: CO₂-Kosten-Rückerstattung ist jetzt gesetzlich geregelt. Über www.co2-cashback.de kannst Du prüfen, ob Dir ein Anspruch zusteht – kostenlos und rechtssicher.